TÜV in der Bulldoghalle

TÜV 2020

Es war wieder soweit: die alljährige Hauptuntersuchung der Freunde alter Landmaschinen fand auch bei unbeständigen Wetterverhältnissen großen Anklang.

Vom einsetzenden Regen völlig unbeeindruckt reihten sich die ersten Cabriofahrer pünktlich um 8:00 Uhr in die Warteschlange vor der Vereinshalle ein. Der notwendige Abstand wurde hier schon einmal unproblematisch eingehalten. Die Reihenfolge der Ankommenden wurde sorgfältig dokumentiert. Manche Fahrer sind etwas in Eile. Nach dem TÜV wird noch was zuhause „gschafft“. Es ist ja schließlich Samstag.

Unser Mann vom TÜV Süd kennt und geniest die ganz besondere Atmosphäre des jährlichen Stelldicheins. „Eigentlich mache ich bis auf diesen einen Termin in Steinmauern keine Außentermine, aber das macht mir so viel Spaß hier“ erzählt er, steckt die begehrten Prüfplaketten in die Jackentasche und macht sich auf den Weg zur wartenden Kundschaft. „Der Nächste bitte!

Die Prüfung beginnt: „Mol am Lenkrad hinunher wackle“. Die Lenkung sollte kein Lagerspiel haben. Der fachkundige Experte inspiziert die Mechanik und die Spurstange genau. Zur elektrischen Überprüfung wird der Motor gestartet. „Standlicht, Abblendlicht, Fernlicht? Gut OK“, ruft der Prüfer. Er muss wegen der laufenden Dieselmotoren nun deutlich lauter rufen. Einige Kommandos sind daher mehrfach von den interessierten Zuschauern zu hören. „Bitte Blinker links … und rechts? Rechts Bitte? Rechts?“

Doch – Blinker rechts – geht nicht! Kein Problem: mit Heinz Wissler, Rolf Busch und Rudi Schwede stehen drei Experten in den Startlöchern. Die Drei stellen auch in diesem Jahr das FaLS- Boxenteam dar. Schon auf dem Weg zum Rücklicht werden das passende Birnchen und der Schraubendreher aus der Latzhose gezogen. Heinz inspiziert die Kontakte und das Birnchen. Nach kurzer Zeit hat er das Problem behoben „Alles klar“ signalisiert dem Prüfer, es kann schon weitergehen. „Blinker rechts? OK geht. Jetzt den Warnblinker, gut – funktioniert“.

Vor dem Bremsentest werden die Reifen auf Beschädigungen und ausreichender Profiltiefe untersucht. Die älteren Fahrzeuge brauchen etwas Anlauf. Aufgrund zu geringer Geschwindigkeit lässt der Prüfer den Test einige Male wiederholen. „Kavaliersstart – dann voll in die Eisen steigen!“ Dass bei diesem Fahrmanöver ordentlich Gummi auf den Asphalt gebrannt wurde, ist noch deutlich vor der Bulldoghalle zu sehen.

Insgesamt waren 22 Bulldogs und 10 ungebremste Anhänger zur Hauptuntersuchung erschienen. Modernste Traktoren von Claas und Fend aber auch historische Fahrzeuge von John Deere, Deutz, Kramer, Porsche und Eicher waren dabei. Besonders optimistisch fuhr ein Fahrer seinen rund 60 Jahre alten Deutz beim Prüfer vor. Mit unvollständiger Beleuchtung, ohne vorderes Nummernschild und dem letzten TÜV Eintrag von 2016 hatte auch unser Boxenteam keine Chance. Der Deutz blieb die Ausnahme. Alle anderen Fahrzeuge präsentierten sich in sehr guten technischen Zuständen und erhielten die begehrte TÜV Plakette.

Wie bei den Freunden alter Landmaschinen üblich, wurden alle Anwesenden bestens mit einem kleinen Vesper versorgt. Vielen Dank an Conny und Günter Herrmann für die Verpflegung und gelungene Organisation und ans Boxenteam: „Spitzenjob Männer!“
Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn im Mai 2021 die nächste TÜV Abnahme stattfindet.

(Bericht / Foto: Michael Westholt)

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