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Das Dreschen

Herauslösen der Getreidekörner aus den Ähren

Dreschen bezeichnet den mechanischen Prozess des Herauslösens der Getreidekörner aus den Ähren. Aus dem dabei entstehenden Gemisch aus Stroh, Spreu und Körnern wird zuerst das Stroh (Lang- und Kurzstroh) abgesiebt, danach werden Spreu und Körner getrennt.

Das einfachste Hilfsmittel ist der Dreschstock. Dreschstöcke sind erstmals in der Siedlung von Egolzwil 3 zur Zeit der Egolzwiler Kultur (um 4200 v. Chr.) belegt. Der Dreschflegel ist demgegenüber eine Verbesserung hinsichtlich des Kraftaufwandes, da die Rotation des Flegels mit weniger Kraft zu bewerkstelligen ist als das Schlagen mit einem Dreschstock.

Eine Dreschmaschine, auch Dreschkasten genannt, ist ein Gerät zum Dreschen von Körnerfrüchten, insbesondere von Getreide. Dreschmaschinen sind heute im professionellen Bereich nicht mehr im Einsatz, sie wurden in Deutschland in den 1950er bis 1960er Jahren durch Mähdrescher verdrängt. Es gab stationäre und fahrbare Dreschmaschinen. Angetrieben wurden die Dreschmaschinen zunächst über Pferdegöpel oder Dampfmaschinen, später durch stationäre Verbrennungsmotoren oder Traktoren. Es gab aber auch kleine Dreschmaschinen für den Handbetrieb.

Ein Problem in der Entwicklung der Dreschmaschine war anfangs die zur einwandfreien Arbeit notwendige hohe Drehzahl der Dreschwalze / -trommel, da man sich bis etwa 1850 scheute, über die kritische Drehzahl der Trommel hinauszugehen, bei der Eigenschwingungen auftreten. Für eine einwandfreie Drescharbeit sind Trommeldrehzahlen von ca. 1.000/min notwendig.

Dreschflegel
Der Dreschflegel besteht aus einem hölzernen Stiel, an dem, mittels eines beweglichen Bauteils (meist aus Leder), der eigentliche Flegel befestigt ist.

Bildquelle: Wikimedia; Author Schweitzer

Dreschen um 1950

Bildquelle: Wikimedia; Bundesarchiv, Bild183-R0210-343 / CC-BY-SA 3.0

Hölzerne Windfege
Getreideputzmühle (Vorläufer der Dreschmaschine) aus der Ausstellung landwirtschaftlicher Gerätschaften im Freilandmuseum Wackershofen

Bildquelle: Wikimedia; Author Schweitzer

Dreschen
Dreschmaschinen angetrieben von einem Bulldog mittels Riemenscheibe.

Bildquelle: FaLS Landmaschinenfest

Schlagleistendreschern

Bei Schlagleistendreschern ist der Trommelumfang längsseits mit gerippten Leisten und der Korb mit glatten, scharfkantigen Leisten versehen. Das Korn wird durch die Leisten auf der Dreschtrommel aus den Ähren geschlagen. Da die Garben parallel zur Trommel eingelegt werden, bezeichnet man den Schlagleistendrescher auch als Breitdrescher. Diese Technik wird noch bei den heutigen Mähdreschern angewendet.

Stiftendreschern

Bei Stiftendreschern laufen die Stifte der Trommel zwischen den Stiften des Korbes. Der Abstand des Korbes ist dabei regelbar. Der Stiftendrescher arbeitete zwar effektiver, beschädigt jedoch die Körner mehr. Außerdem wird das Stroh stark geknickt und zerrissen, was eine anderweitige Nutzung desselben außer Futter- und Einstreuzwecke, etwa in der Papier- und Pappenfabrikation, verhindert. Da die Garben im rechten Winkel der Trommel zugeführt werden, bezeichnet man den Stiftdrescher auch als Langdrescher.

Gemeinsam ist beiden Dreschmaschinenarten, dass durch sogenannte Schüttler, Siebe und Gebläse die Körner von Stroh, Streu und Abfall getrennt werden. Maschinen des 20. Jahrhunderts waren auch mit Strohpresse und Sackheber versehen. Langstroh, Kurzstroh und Unkraut verließen so auf gesondertem Weg die Dreschmaschine, während die Körner nach Entfernung der Grannen gereinigt abgesackt wurden.

Für Ölfrüchte, Hülsenfrüchte und Mais wurden auch Sondergeräte gefertigt.

Textquellen: FaLS und Auszüge aus Wikipedia